„Ach und du arbeitest noch Vollzeit?“, diese Frage kriege ich, wenn es um mein politisches Ehrenamt geht in letzter Zeit häufig gestellt. Die Antwort darauf lautet: Ja! Weil ich meinen Job liebe und dieser mich sehr erfüllt 🫶🏼
Meist bleibt es jedoch nicht bei der Frage…
Bei der Nachfrage: „Und das bekommst du alles so unter einen Hut?“, komme ich dann meist ins strugglen. Denn die ehrliche Antwort ist ganz in Politiker*innenmanier ein ganz klares JEIN… Denn ein politisches Ehrenamt lässt sich nicht immer ganz so leicht mit einer 39 Stunden Woche vereinbaren. Menschen die in der Kommunalpolitik engagiert sind, werden gesetzlich für einige Termine freigestellt, aber Fraktionsvorsitzende oder Menschen die einen Ausschussvorsitz haben, müssen meist ihre Stunden auf der Arbeit reduzieren. Für die meiste ehrenamtliche Zeit wird man aber meist natürlich nicht freigestellt.
Ich habe das Privileg eine Arbeitgeberin mit der @glsbank gefunden zu haben, die es mir ermöglicht meine Zeit flexibel einzuteilen. Doch auch ich komme immer mal wieder an persönliche Grenzen. Die meisten Sitzungen finden zum Glück meist Abends statt, sodass ich hierfür „nur“ Zeit in meiner Freizeit investiere. Aber sein wir ehrlich: Das Privatleben bleibt im politischen Alltag schon mal auf der Strecke. Egal ob Ehrenamt oder hauptberufliche Politik. Doch mir gehts vergleichsweise noch gut. Als alleinstehender junger Mann ohne große Verpflichtungen in Sachen Carearbeit und Familie, fällt es mir noch vergleichsweise leicht mir Zeit für politische Prozesse zu nehmen. Für Menschen mit Kindern, Menschen die die Carearbeit für Angehörige übernehmen und Frauen im speziellen, die in unserer Gesellschaft immer noch meist diese Arbeiten übernehmen, ist es noch um vieles herausfordernder bis unmöglich sich so zu engagieren wie ich es darf.
Wieso mache ich das Ganze also?
Weil ich die Welt um mich herum ein stückweit mit gestalten möchte. Weil ich für die Menschen, die es aus welchen Gründen auch immer nicht können oder wollen, Verantwortung übernehmen will und weil es mir auch unglaublich viel zurück gibt.
Ich möchte mit dem Post nur sagen: Es ist ein unglaubliches Privileg diese Dinge machen zu dürfen und zu können, aber so leicht wie es nach außen meist aussieht ist es nicht immer.
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