Mein Sommerurlaub in diesem Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich hatte Zeit ein paar Gedanken zu fassen, die ich gerne mit Euch teilen möchte!
Triggerwarnung: Psychische Gesundheit und Depression
1. Gedanke: Psychische Gesundheit ist auch körperliche Gesundheit – nur im Einklang und Liebe zu uns selbst können wir ein zufriedenes Leben führen
In den letzten Wochen kam ich immer mal wieder an meine Grenzen. Getrieben von einem hohen erlernten Anspruch an mich selbst und meine Handlungsfähigkeit, verleite ich mich schnell zu einer Unzufriedenheit mit mir selbst und meinen Leistungen, was am Ende eher dazu führt das Menschen irgendwann zusammenbrechen vor der Last und sich Körper und Geist eine Pause erzwingen.
Dies war in den letzten Wochen durch viel Arbeit an mir selbst und meiner psychischen Gesundheit in den letzten Jahren nicht der Fall. Doch auch ich hatte in meinem Leben bereits Erfahrungen mit tiefen Einschlägen und psychisch dunklen Phasen.
Let´s name It, damit es greifbarer ist: Ich hatte in meiner Jugendphase mittel bis schwere depressive Phasen und diese kamen auch während meiner Ausbildung erneut auf, mit Folgen auch auf meine körperliche Gesundheit, da durch psychosomatischen Mechanismen, Körper & Geist immer zusammen funktionieren oder eben auch nicht.
Durch psychotherapeutische Begleitung und auch Medikamente habe ich diese Phasen durch tief gehende und aufrüttelnde Arbeit mittlerweile überstanden, sodass ich aktuell einen recht gesunden Umgang mit mir und meinen Herausforderungen gefunden habe. Für ein gesundes Leben war diese Arbeit extrem wichtig für mich und mein Umfeld.
2. Gedanke: Abschalten – manchmal gar nicht so leicht
Aus dem Arbeitsalltag herauszutreten und mir Zeit zu nehmen, Dinge auch mal zu verarbeiten, anstatt immer eins nach dem anderen abzuarbeiten fällt mir zugegebenermaßen nicht immer leicht. Im Alltag, wo mein Job viel Lebenszeit einnimmt, ist es mir wichtig, diese Zeit mit einer sinnstiftende Tätigkeit zu verbringen. Dieses Privileg habe ich glücklicherweise bei meiner Arbeitgeberin der GLS Bank in der Nachwuchskräftebetreuung im Bereich Menschen & Wertekultur (Human Ressources) gefunden.
Bei einer sinnstiftenden Arbeit ist jedoch auch die Gefahr, dass die Kraftreserven manchmal leiden und die psychische Belastung nicht immer die Kleinste ist.
Versteht mich nicht falsch… Ich bin extrem glücklich mit der Tätigkeit, doch sinnstiftendes Arbeiten, ehrenamtliche Arbeit und dann noch ein funktionierendes Privatleben, sind manchmal eine Kombination in der die eigene Balance nicht immer gegeben ist.
In diesem Sommerurlaub konnte ich glücklicherweise durch schlechtes Internet in Rom gut den Stress, den die Dauererreichbarkeit und soziale Medien für den Kopf darstellt, schnell abstellen und mich wirklich mal auf „Rest & Relax“ einstellen.
Hervorragendes Essen, eine gute Partnerschaft und Meditation haben dann ihr übriges getan um meine Akkus wieder gut aufzufüllen.
3. Gedanke: Neues Lernen geht nur durch Neues machen – wir müssen nicht Alles direkt können
Ich gehe manchmal und noch zu oft neue Herausforderungen mit einem Anspruch an, dass ich alles perfekt machen muss um zu genügen. Gerne auch mit partiellen Vergleichen mit Kolleg*innen, Freund*innen oder anderen Menschen, die meist auf eine wesentlich größere Erfahrung oder auch einen ganz anderen Werkzeugkoffer blicken können, als ich ihn haben kann.
Doch so simpel wie es sich auch anhört, so schwer fällt es mir manchmal auch einzugestehen, dass ich Dinge nur dann lernen kann, wenn ich mich erstmal auch auf die neue Situation einlasse, natürlich auf altes Erlerntes zurückgreife aber auch den Horizont offen halte, für neue Lernfelder und diese als Chance begreife anstatt mich selbst dafür schlecht zu fühlen, dass ich nicht Alles auf einmal kann und einige Dinge einfach Zeit brauchen.
Lasst uns uns also gegenseitig darin bestärken neue Lernfelder zu erschließen und den Menschen um uns herum die Zeit geben, die Sie dafür brauchen, denn wir sehen nie das gesamte Paket das Menschen vielleicht mit sich rumtragen, sondern immer nur partielle Einblicke in den*die Andere*n.
4. Gedanke: Rest & Relaxion im Alltag integrieren – gerade in stressigen Zeiten
Wir alle kennen es im Arbeitsalltag, aber auch im Privaten. In stressigen Phasen in denen gefühlt Alles auf einmal über uns einbricht, ist es nicht immer leicht den Überblick zu haben und die Fäden in der Hand zu halten.
Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es aber um so essentieller für die psychische und körperliche Gesundheit auch Zeiten einzuplanen, in denen man mal sortiert, durchatmet oder auch nichts tut. Nichts tun ist keine Schwäche oder Leistungsverweigerung. Nichts tun ist mega wichtig, damit unsere Akkureserven nicht endlos aufgebraucht werden und der Körper sich irgendwann mit harten Methoden die Pause holt, die er benötigt.
Wir alle können nicht immer Leistungsfähig sein und wir alle müssen mal unsere Akkus aufladen um anschließend die nächsten Stufen zu erklimmen, also seid lieb und fürsorglich zu Euch, hört auf Stresssymptome wie Verspannungen, nervöser Magen- Darm, Kopfschmerzen, nervöse Körper oder auch Zitterattacken etc. und seit aufmerksam zu Euch selbst. Nehmt Euch Zeit um mal durch zu atmen. Ob mit Yoga, Atemübungen, Meditationen oder mit ein paar Minuten in der Stunden mal kurz von der Tätigkeit los zu lassen und zurück zu blicken. Wir alle sind unterschiedlich und brauchen dadurch auch unterschiedliche Arten von „Pausen“ aber nehmt Sie Euch!
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